Autor: Carlo Romeo

Bibl.: Romeo, Carlo, Tirol Südtirol Trentino. Ein historischer Überblick / Tirolo Alto Adige Trentino. Uno sguardo storico, EVTZ  „Europaregion Tirol Südtirol Trentino”, Trient 2013, S. 82-87. Übersetzung: Erika Kustatscher

 

 

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Die Annexion des deutschen Südtirol

 

Mit der Annexion der sogenannten „neuen Provinzen“ (Venezia Tridentina und Venezia Giulia) stand das Königreich Italien vor der Herausforderung, Territorien mit einer völlig anderen Verwaltungstradition und mit starken nationalen bzw. sprachlichen Minderheiten (Deutsche, Slawen) zu integrieren.

Obwohl die politische Führungsschicht Italiens in stark zentralistischen Kategorien dachte, bestand in den ersten Jahren Grund zur Hoffnung auf Erhalt bestimmter Rechte im sprachlichen und im kulturellen Bereich, beispielsweise im Schulwesen. Der Deutsche Verband, eine Dachorganisation der Südtiroler Parteien (mit Ausnahme der Sozialdemokraten), legte einen Autonomieentwurf vor. Eine radikale Änderung der Situation trat mit der Machtergreifung Benito Mussolinis im Oktober 1922 ein. Von Anfang an hatte die von ihm gegründete faschistische Bewegung gegenüber den durch die Friedensverträge an Italien gefallenen nationalen Minderheiten große Härte gefordert. Besonders gewaltsam verliefen faschistische Expeditionen gegen slowenische und kroatische Einrichtungen. Auch Bozen erlebte zwei Aufmärsche der „Schwarzhemden“. Zum ersten kam es am 24. April 1921, dem Tag der bereits erwähnten Volksabstimmung über den Anschluss Tirols an Deutschland, anlässlich der Eröffnung der Bozner Mustermesse: An diesem Tag wurde der Lehrer Franz Innerhofer aus Marling getötet; mehrere Personen erlitten Verletzungen. Ein weiterer Aufmarsch fand am 2. Oktober 1922 statt, kurz vor dem Marsch auf Rom. Der seit 1895 amtierende Bozner Bürgermeisters Julius Perathoner war bereits im September seines Amtes enthoben worden. Wenig später wurde das Generalzivilkommissariat der Venezia Tridentina aufgelöst, und Gouverneur Luigi Credaro trat ab.

 

 

Funerali del maestro Franz Innerhofer (1921)

Der Faschismus und das Projekt der Italianisierung

 

Mit dem Aufstieg des Faschismus wurde die schon seit längerer Zeit von glühenden Nationalisten, insbesondere Ettore Tolomei, geforderte Italianisierung in energischer Weise in vollem Maße umgesetzt. In der Verwaltung sowie vor Gericht war einzig die italienische Sprache zugelassen, und auch für Ortsnamen sollte es keine andere als die italienische Bezeichnung geben.

Die Schulreform des Jahres 1923 – die bald nach dem damals amtierenden Unterrichtsminister, dem Philosophen Giovanni Gentile, bezeichnet wurde – führte, beginnend mit den ersten Klassen der Volksschulen, progressiv das Italienische als einzige Unterrichtssprache ein: Dies bedeutete das Ende sämtlicher „fremdsprachigen“ (slowenisch, kroatisch, deutsch) Schulen. In Südtirol und im Ausland hatte diese Maßnahme empörte Reaktionen zur Folge. Auf Initiative eines Kreises um Kanonikus Michael Gamper entstanden daher geheime Notschulen in deutscher Sprache (Katakombenschulen).

Ziel dieser vom Ausland mitfinanzierten Einrichtungen, die unter größten Schwierigkeiten arbeiteten, war es, dem größeren Teil der Kinder zumindest elementare Kenntnisse der Muttersprache zu vermitteln. Von Seiten der faschistischen Behörden waren die Mitglieder dieses Netzes vielfachen Verfolgungen ausgesetzt; einige der für die Organisation Verantwortlichen, aber auch Lehrerinnen erhielten Mahnungen oder Strafen – sofern sie nicht überhaupt verbannt wurden.

Sogar der Name „Tirol“ und davon abgeleitete Begriffe wurden verboten; als deutsche Übersetzung für „Alto Adige“ wurde einzig „Oberetsch“ akzeptiert. Sämtliche deutschen Toponyme wurden verboten; als einziges Referenzwerk für Fragen der Toponomastik galt der von Tolomei und seinem Team während des Krieges erarbeitete Prontuario. Ein königliches Dekret vom Januar 1926 verfügte die „Rückführung“ jener „Familiennamen italienischen oder lateinischen Ursprungs“, die später „übersetzt oder durch fremde Schreibung entstellt“ worden seien. Nach Tolomeis Vorstellungen hätte sich diese Pflicht auf sämtliche in Südtirol und in den ladinischen Tälern vorkommenden Familienamen beziehen sollen; daher legte er in den folgenden Jahren mehrere zehntausend Übersetzungen ins Italienische (für ihn „Rückübersetzungen“) vor. Trotz aller angewandten Druckmittel hielt sich die Zahl der in zwanzig Jahren gestellten Gesuche um Namensänderung sehr in Grenzen.

 

 

Katakombenschule (Tir. Geschichtsv./Sekt. Bozen)

Die Provinz Bozen und die Unzufriedenheit des Trentino

 

Als mit dem Faschismus jeglicher Gedanke an eine Autonomie zum Erliegen gekommen war, wurden den „neuen Provinzen“ ohne Rücksicht auf deren spezifische Bedürfnisse staatliche Regelungen übergestülpt. 1923 wurde die Provinz Trient geschaffen, die Südtirol und das Trentino vereinte. Das Gebiet von Cortina d’Ampezzo kam zur Provinz Belluno. Im Zuge einer allgemeinen administrativen Neuordnung im November 1926 wurde, nunmehr von Trient getrennt, die Provinz Bozen eingerichtet. Diese Maßnahme war der Absicht geschuldet, zwecks rascherer Italianisierung eine direkte Verbindung zwischen Rom und Bozen zu schaffen: Der dort eingesetzte Präfekt sollte die aus der Zentrale kommenden Weisungen ohne die Zwischeninstanz Trient umsetzen.

Diese Entscheidung konnte in Trient nichts anderes bewirken als Enttäuschung über das Schwinden von Hoffnungen, die die „Erlösung“ genährt hatte, auch in den Reihen regimefreundlicher nationaler Kreise. Obwohl das Unterland bei der Provinz Trient geblieben war, wurde diese durch die Schaffung der Provinz Bozen in eine periphere Rolle gedrängt. Auch war vorauszusehen, dass dem „Alto Adige“ mehr Mittel für öffentliche Investitionen zugewiesen werden würden. Dies fiel umso stärker ins Gewicht, als die neue zentralistische Ordnung, beispielsweise im Bereich der Gemeindeverwaltungen, autonomen Befugnissen schon per se in hohem Maße abträglich war. Von Seiten des Regimes wurde der Unmut der Trentiner mit dem für Provinzialismus und lokalen Egoismus stehenden Terminus trentinismo gleichsam stigmatisiert.

 

 

Italienische Zuwanderung nach Bozen

 

Als Hauptstadt wurde Bozen nun auch zum Sitz zahlreicher Ämter; viel wurde auch im Bereich der öffentlichen Arbeiten geleistet. Ab 1934/35 wurde das Projekt der Errichtung einer Industriezone verwirklicht. Unter den Auspizien günstigerer Tarife für Transporte und Energie waren einige staatliche Industrieunternehmensgruppen bereit, in Bozen eigene Niederlassungen zu eröffnen (Stahlwerke Falck, Lancia, Magnesiumwerk, Feltrinelli etc.). Dies hatte den Zuzug tausender Familien aus Mittel- und Norditalien (Trentino, Venetien, Piemont, Lombardei) zur Folge, für die neue Stadtviertel errichtet wurden. Binnen weniger Jahre veränderte Bozen sein Erscheinungsbild: Zum historischen Stadtzentrum mit seinem „deutschen“, auf das Mittelalter zurückgehenden Charakter trat westlich der Talfer die moderne „italienische“ Neustadt hinzu. Die Architektur dieses „neuen Bozen“ bewegte sich je nach Opportunität zwischen einem monumental-imperialistischen (z. B. das Siegesdenkmal, das Gerichtsgebäude oder die Casa del Fascio) und einem rationalistischen (z. B. das Haus der Mädchenorganisation der [Gioventù italiana del littorio] bei der Drususbrücke) Stil. Das urbanistische Konzept sollte auch Abbild einer hierarchisch-korporativ verstandenen gesellschaftlichen Ordnung sein. Das Haupt bildeten militärische Gebäude (Korpskommando), Schulbauten (Schulzentrum Cadornastraße) sowie Amts- und Verwaltungsgebäude (Italienallee); die Glieder waren durch Arbeiterviertel der Techniker (Littorio) und Arbeiter (Dux) repräsentiert. Kennzeichen des Letzteren, in peripherer Lage am Rand der Industriezone, war eine Häufung „halbländlicher“ Siedlungshäuser. Auch dank der Eingemeindung von Gries (1925) stieg die Bevölkerungszahl von Bozen von 25.000 im Jahr 1910 auf 60.000 im Jahr 1940.

 

 

La zona industriale di Bolzano negli anni Trenta (Archivio Lancia/Iveco, Bolzano)

Die faschistische Durchdringung der Gesellschaft

 

Die sogenannten leggi fascistissime („außerordentliche Gesetze des Faschismus“) von 1925/26 standen am Beginn einer Phase strenger Kontrolle sämtlicher Bereiche des öffentlichen, aber auch des privaten Lebens durch das faschistische Regime. Die Presse wurde einer strengen Zensur unterworfen, Parteien und Gewerkschaften wurden aufgelöst, Oppositionelle verhaftet oder deportiert.

In Südtirol konnte, geschützt durch das 1929 geschlossene Konkordat, einzig die katholische Presse überleben. Die Verlagsanstalt Athesia, die sich nach 1919 von der Innsbrucker Tyrolia hatte trennen müssen (in diesem Zusammenhang auch die Namensänderung), brachte die Dolomiten, den Volksboten und andere Periodika heraus, doch stets unter behördlicher Kontrolle. Das Regime förderte auch das deutsche Tagblatt Alpenzeitung, dessen Wortlaut einer Übersetzung der italienischen Tageszeitung La Provincia di Bolzano nahe kam.

Auch im Trentino verschwanden die Blätter der Popolari, der Liberalen und der Sozialisten. Das gut ausgebaute Genossenschaftswesen wurde regimetreuen Organisationen eingegliedert und deren Kontrolle unterstellt. Dasselbe gilt für die Arbeitswelt, die Schule und die Kultur.

Besonders nach der Weltwirtschaftskrise von 1929 erlaubte sich der faschistische Staat sehr direkte Eingriffe in alle wichtigen Sektoren der Wirtschaft. Der Integration sämtlicher sozialen Einrichtungen ins Korporativsystem entsprach das Projekt der faschistischen Durchdringung der gesamten Bevölkerung mittels Eingliederung in Jugend-, Frauen-, Freizeit- oder Sportorganisationen.

 

 

Faschistische Denkmäler

 

Der Faschismus maß der Symbolkraft nationaler Denkmäler sehr große Bedeutung bei, vor allem in den Grenzregionen. Für Südtirol ist als wichtigstes Beispiel das zwischen 1926 und 1928 errichtete Siegesdenkmal in Bozen zu nennen. Es wurde an genau jenen Ort gesetzt, wo bereits während des Krieges mit dem Bau eines Kaiserjäger-Denkmals begonnen worden war. Das den Gefallenen des Weltkrieges, insbesondere den Trentiner „Märtyrern“ Cesare Battisti, Fabio Filzi und Damiano Chiesa, gewidmete Objekt ist ein Werk des „Regime-Architekten“ Marcello Piacentini. Mit seinen als Liktorenbündel gestalteten Säulen stellt es ein charakteristisches Beispiel für die Instrumentalisierung des Sieges im „großen Krieg“ durch den Faschismus dar.

Bei drei Ortschaften nahe der nördlichen Grenze der Provinz (Mals im Vinschgau, Blumau, Innichen im Pustertal) wurden Beinhäuser zu Ehren der an verschiedenen Fronten gefallenen Soldaten errichtet. Sie gehören zu den umstrittensten Zeugnissen der faschistischen Ära. Während sie nach dem Zweiten Weltkrieg lange Zeit wenig Aufmerksamkeit fanden, ist seit einiger Zeit eine angemessene historische Aufarbeitung im Gange.

Auch in der Architektur der Stadt Trient haben die beiden faschistischen Jahrzehnte tiefe Spuren gelegt, sei es durch den klassischen Monumentalstil (z.B. das Sakrarium auf dem Doss), sei es durch modernere Formen, vom Futurismus bis zum Rationalismus (Postgebäude, Bahnhof, Palazzo Littorio etc.).

In Innsbruck wurden demgegenüber in den wenigen Jahren der nationalsozialistischen Herrschaft (1938–1945) kaum zeittypische architektonische Projekte verwirklicht: Schließlich waren diese Jahre fast zur Gänze durch den Zweiten Weltkrieg beherrscht. Besonderer Erwähnung bedarf aber der Wohnbau, insbesondere die für Südtiroler „Optanten“ errichteten Gebäude, außerdem das 1939 fertig gestellte, repräsentative Gauhaus, in dem die Büros der nationalsozialistischen Verwalter des Gaus Tirol-Vorarlberg untergebracht wurden. Seine monumentale Fassade erinnert an die der Reichskanzlei in Berlin.

 

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Bolzano. L'incompiuto monumento ai Kaiserjaeger, abbattuto per far posto al monumento alla Vittoria

 

 

Autore: Carlo Romeo

Rif. bibl.: Romeo, Carlo, Tirolo Alto Adige Trentino. Uno sguardo storico / Tirol Südtirol Trentino. Ein historischer Überblick, GECT  “Euregio Tirolo Alto Adige Trentino”, Trento 2013, S. 82-87

 

 

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L’annessione del Sudtirolo tedesco

 

Con l’annessione delle cosiddette “nuove province” (Venezia Tridentina e Venezia Giulia), il Regno d’Italia si trovò di fronte al problema di integrare territori di diversa tradizione amministrativa e con forti minoranze nazionali/linguistiche (tedeschi e slavi). Nonostante l’ispirazione fortemente centralistica delle classi dirigenti italiane, nei primi anni si poté sperare almeno nel mantenimento di alcuni diritti linguistici e culturali (ad esempio la scuola). Il Deutscher Verband, la lista elettorale unitaria dei partiti sudtirolesi (esclusi i socialdemocratici), presentò anche un proprio progetto di autonomia. La situazione cambiò radicalmente con l’ascesa al potere di Benito Mussolini (ottobre 1922). Sin dall’inizio il movimento fascista da lui fondato aveva posto tra i suoi obiettivi la dura repressione delle minoranze nazionali annesse con la guerra. Particolarmente violente erano state le spedizioni fasciste contro le istituzioni slovene e croate. Anche Bolzano subì due spedizioni di “camice nere”. La prima si verificò il 24 aprile 1921, il giorno del già citato plebiscito per l’annessione del Tirolo alla Germania, ed ebbe come bersaglio il corteo di inaugurazione della Fiera campionaria di Bolzano; provocò un morto (il maestro Franz Innerhofer di Marlengo) e diversi feriti. La seconda spedizione (2 ottobre 1922, poco prima della marcia su Roma) portò alla destituzione sia del governatore della Venezia Tridentina, Luigi Credaro, sia del borgomastro di Bolzano Julius Perathoner, in carica dal 1895.

 

 

Il cippo confine del Brennero dopo l'annessione del Tirolo meridionale all'Italia

Il fascismo e il progetto di italianizzazione

 

Con l’avvento del fascismo trovarono applicazione le richieste di italianizzazione forzata avanzate da tempo dai nazionalisti più accesi, in particolare da Ettore Tolomei. La lingua italiana fu imposta come lingua unica nell’amministrazione, nei tribunali, nella toponomastica. La riforma scolastica del 1923 – che prese il nome dal ministro della Pubblica Istruzione, il filosofo Giovanni Gentile – soppresse le scuole “alloglotte” (slovene, croate, tedesche) introducendo progressivamente, a partire dalle prime classi elementari, l’italiano come lingua unica di insegnamento. La reazione tra i sudtirolesi e all’estero fu di grande sdegno. Su iniziativa di circoli legati al canonico Michael Gamper nacquero corsi clandestini di lingua tedesca (Katakombenschulen). Finanziati anche dall’estero e sostenuti dalla rete delle parrocchie, questi corsi miravano, tra mille difficoltà, a fornire al maggior numero di bambini la conoscenza almeno dei rudimenti della lingua materna. Le autorità fasciste perseguitarono a più riprese questa rete e alcuni organizzatori e maestre furono colpiti da multe, ammonizioni e confini.

Il nome stesso di “Tirolo” e dei suoi derivati fu proibito per legge e l’unica traduzione tedesca di “Alto Adige” ammessa fu “Oberetsch”. I toponimi tedeschi furono proibiti e l’unica toponomastica ufficiale coincise con il “Prontuario” elaborato da Tolomei e dal suo staff già negli anni della guerra. Nel gennaio del 1926 un regio decreto impose il ritorno alla forma italiana di quei “cognomi d’origine italiana o latina” che fossero stati “tradotti o deformati con grafia straniera”. Tolomei avrebbe voluto l’estensione dell’obbligo a tutti i cognomi dell’Alto Adige e delle valli ladine e negli anni successivi pubblicò decine di migliaia di “riduzioni/traduzioni”. Nonostante le pressioni ambientali, lungo tutto il Ventennio le domande di cambio del cognome furono poche.

 

 

Tir. Geschichtsv. / Sekt. Bozen

La provincia di Bolzano e il malcontento trentino

 

Con l’avvento del fascismo, caduta qualunque ipotesi di autonomia, alle “nuove province” furono estesi gli ordinamenti nazionali, senza alcun riguardo per le loro specificità. Nel 1923 fu creata la “provincia unica” di Trento. Il circondario di Cortina d’Ampezzo passò a quella di Belluno. Nel dicembre 1926, nell’ambito di un generale riordino amministrativo, fu istituita la provincia di Bolzano, separata da quella di Trento. Lo scopo era di accelerare l’italianizzazione dell’Alto Adige attraverso un “filo diretto” tra Roma e Bolzano, il cui prefetto avrebbe applicato immediatamente le direttive centrali senza l’intermediazione trentina.

Tale decisione non poté che deludere le aspirazioni trentine nate dopo la “redenzione”, anche nei circoli nazionali più disponibili verso il regime. L’istituzione della provincia di Bolzano, anche se Trento conservava la Bassa Atesina, relegava Trento a una posizione secondaria, periferica. Era prevedibile, inoltre, che all’Alto Adige sarebbero andati investimenti pubblici maggiori. I nuovi ordinamenti centralistici promossi dal regime fascista (ad es. sui Comuni) annullavano ogni residua forma di autonomia e tradizione. Il malcontento trentino fu stigmatizzato da parte della pubblicistica del regime col termine di “trentinismo”, quale espressione di provincialismo ed egoismo localistico.

 

 

L’emigrazione italiana in Alto Adige

 

A Bolzano, divenuta capoluogo, furono così aperti numerosi uffici e avviate ulteriori opere pubbliche. Nel 1934/35 partì il progetto della grande zona industriale di Bolzano. Soprattutto sulla base di agevolazioni sulle tariffe dei trasporti e dell’energia, alcuni gruppi industriali nazionali accettarono di aprire a Bolzano propri stabilimenti (Acciaierie Falck, Lancia, Magnesio, Feltrinelli etc.). Ciò portò a un’ondata migratoria di migliaia di famiglie provenienti dalle regioni italiane centro-settentrionali (Trentino, Veneto, Piemonte, Lombardia) per la cui accoglienza furono costruiti nuovi quartieri. Nel giro di pochi anni Bolzano cambiò volto, contrapponendo al vecchio centro storico, di carattere “tedesco” e medioevale, la città nuova, “italiana” e moderna, a ovest del fiume Talvera. L’architettura di questa “nuova Bolzano”, come fu chiamata dalla stampa, alternava a seconda delle necessità uno stile monumentale-imperiale (ad es. il Monumento alla Vittoria, il Tribunale e la Casa del Fascio) e razionalista (ad es. la Casa della GIL femminile vicino a ponte Druso). Il piano urbanistico celebrava anche una visione gerarchica e corporativistica della società, che partiva dalla “testa” costituita dai quartieri militari (Corpo d’Armata), scolastici (polo scolastico di Via Cadorna), dirigenziali e istituzionali (Corso Italia) per arrivare alle “membra” rappresentate dai rioni “operativi” dei tecnici (“Littorio”) e degli operai (“Dux”). Quest’ultimo, isolato in periferia vicino alla zona industriale, era caratterizzato dall’insediamento delle “casette semirurali”. Anche grazie all’incorporamento del comune di Gries (autonomo fino al 1925), Bolzano crebbe dalle 25 mila unità del 1910 alle 60 mila del 1940.

 

 

Bolzano. L'edificio della GIL femminile presso ponte Druso

La fascistizzazione della società

A partire dalle cosiddette “leggi fascistissime” del 1925/26 il regime impose il suo controllo su ogni ambito della vita pubblica e privata. La stampa fu posta sotto censura, i partiti e i sindacati furono sciolti, gli oppositori furono incarcerati o mandati al confino.

In Sudtirolo sopravvisse solo la stampa e l’associazionismo cattolico, in quanto protetti dal Concordato con la Chiesa del 1929. La casa editrice Athesia, che dopo il 1919 si era dovuta separare dalla Tyrolia di Innsbruck e cambiare nome, pubblicava il “Dolomiten”, il “Volksbote” e altri periodici, ma sempre sotto il controllo delle autorità. Il regime promosse anche il quotidiano in lingua tedesca “Alpenzeitung” che non era altro che la “traduzione” del quotidiano italiano “La Provincia di Bolzano”.

Anche in Trentino scomparvero le testate dei popolari, dei liberali e socialisti. L’ampia rete della cooperazione trentina venne “inquadrata” e posta sotto il controllo delle organizzazioni del regime, così come il mondo del lavoro, della cultura e della scuola.

Soprattutto in seguito alla crisi internazionale dopo il “crollo” del 1929, lo Stato fascista assunse direttamente la gestione dei principali settori dell’economia. Alla trasformazione in senso “corporativistico” delle componenti sociali corrispose il progetto di “fascistizzazione” delle masse attraverso la massiccia propaganda e l’inquadramento di ogni fascia della popolazione nelle organizzazioni giovanili, femminili, dopolavoristiche, sportive etc.

 

 

Fascismo e monumenti

 

Il fascismo dedicò molta attenzione al valore simbolico dei monumenti nazionali, soprattutto nelle terre di confine. Il più importante in Alto Adige fu il Monumento alla Vittoria, eretto tra il 1926 e il 1928 sullo stesso luogo in cui era stata cominciata durante la guerra la costruzione di un monumento ai Kaiserjäger tirolesi. Dedicato ai caduti italiani e in particolare ai “martiri trentini” Cesare Battisti, Fabio Filzi e Damiano Chiesa, il monumento fu progettato dall’“architetto del regime” Marcello Piacentini. Con le sue colonne costituite da fasci littori, esso è un significativo esempio della strumentalizzazione che il fascismo fece della vittoria nella Grande Guerra.

In tre punti vicini al confine settentrionale della provincia (Malles in Venosta, Prato Isarco e S. Candido in Pusteria) furono eretti ossari militari, dove furono trasportate spoglie di soldati caduti altrove. Intorno ai più “contestati” monumenti del Ventennio, che nel dopoguerra furono lasciati sostanzialmente intatti, si sono finalmente avviati da qualche tempo progetti che mirano a una loro critica storicizzazione.

Il ventennio lasciò notevoli tracce anche nell’architettura di Trento, sia nello stile classico monumentale (ad es. il sacrario sul Doss) sia in quelli più moderni, dal futurismo al razionalismo (Palazzo delle Poste, Stazione ferroviaria, Palazzo Littorio etc.).

A Innsbruck le realizzazioni durante il breve periodo nazionalsocialista (1938-1945), che coincise in gran parte con l’emergenza bellica, non furono molte e si rivolsero soprattutto all’edilizia abitativa (quartieri per gli “optanti” sudtirolesi). Va comunque ricordato il rappresentativo “Gauhaus”, ultimato nel maggio 1939 e destinato ad accogliere gli uffici dell’amministrazione nazista del Gau Tirol-Vorarlberg. La sua monumentale facciata ricorda da vicino quella della Reichskanzlei di Berlino.

Bolzano. Il monumento alla Vittoria inaugurato nel 1928 (cartolinizzata / Coll. Romeo, BZ)